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Neue Selbsthilfegruppe: Wegbegleiter – „Das Leben mit (m)einem psychisch erkrankten Kind“

Neue Selbsthilfegruppe: Wegbegleiter – „Das Leben mit (m)einem psychisch erkrankten Kind“

Wir leben in einer Zeit, in der die Zahl psychisch Erkrankter aufgrund verschiedener Ursachen zunimmt. Trotzdem ist für so manchen das Wort „Psyche“ bzw. „psychisch krank“ noch immer mit etwas Befremdlichem behaftet, das nicht selten mehr Angst macht als ein körperliches Leiden. Ob man nun selbst betroffen ist oder als Angehöriger eine psychische Erkrankung im unmittelbaren familiären Umfeld miterlebt – die Situation stellt jeden Einzelnen vor große Herausforderungen. Viele fühlen sich, oft über Jahre hinweg, allein gelassen, sind zerrissen zwischen dem Wunsch nach „Normalität“ und dem Schmerz des Wahrhaben-Müssens und -Könnens der Erkrankung. Hinzu kommt, dass psychische Störungen in unserer Gesellschaft leider immer noch ein Tabuthema sind und viele betroffene Familien bemüht sind, nichts nach außen dringen zu lassen, um einer möglichen Stigmatisierung auszuweichen.

Ein langer, mitunter steiniger Weg liegt hinter der Osttirolerin Michaela Häusler. Die gelernte Krankenschwester sieht sich seit rund 20 Jahren mit einer psychischen Erkrankung eines ihrer drei Kinder konfrontiert. Erste Anzeichen stellte sie bereits im Kleinkindalter fest, über eine lange Zeit hinweg erhielten sie und ihr Sohn, trotz unzähliger Arztbesuche, Untersuchungen und der Konsultation diverser Experten, jedoch keine klare Diagnose. „Bis zum 15. Lebensjahr war immer nur von einer diffusen Entwicklungsverzögerung die Rede. Dies machte vieles noch schwieriger“, berichtet sie, die nie aufgehört hat, für ihr Kind zu kämpfen und für es einzustehen. „Ich bin stolz, die Mutter dieses Sohnes zu sein.“ Immer wieder suchte sie nach einem Weg heraus aus der schwierigen, oft die gesamte Familie belastenden Situation.

Zwischenzeitlich steht fest, dass es sich um eine Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis handelt. „Mein Sohn befindet sich derzeit in stationärer Behandlung, und es geht ihm, den Umständen entsprechend, gut. Für uns, für mich wie für ihn, bedeutet dies nun, uns selbstbestimmt wiederzufinden und auch zu lernen, loszulassen. Denn dann tun sich immer wieder auch neue Chancen auf“, sagt sie. Ihre persönlichen Erfahrungen will die Osttirolerin im Rahmen der neuen Selbsthilfegruppe an andere Angehörige psychisch erkrankter Kinder weitergeben: „Wenn man selbst ein solches Schicksal hat, fällt es wesentlich leichter, sich in ähnlich Betroffene hinein zu fühlen. Dabei handelt es sich, wie ich glaube, immer um ein Geben und Nehmen. Man teilt sein eigenes Wissen und das, was man erlebt hat, mit anderen, erhält aber auch Anregungen oder Impulse für die Bewältigung
der eigenen Situation.“

Um sich der oft empfundenen, eigenen Hilflosigkeit und Gefühlen wie Hoffnungslosigkeit, Trauer oder Schuld stellen zu können, brauche es Zeit, meint Michaela Häusler weiter. „Die Teilnahme an den monatlich stattfindenden Gruppentreffen soll die Möglichkeit bieten, sich auszutauschen und unbefangen und ohne Scheu darüber zu reden, was einen bewegt. Man ist mit seinen Sorgen und Ängsten nicht mehr alleine. Außerdem kann man durch die Auseinandersetzung mit der Krankheit das Fühlen, Verhalten und Denken des eigenen Kindes besser verstehen lernen und so zu einem `Experten in eigener Sache` werden.“ Wichtig ist ihr, ebenso wie Wolfgang Rennhofer, dem Geschäftsführer der Selbsthilfe Osttirol, zu informieren, dass die SH-Treffen immer freiwillig, kostenlos und anonym sind.

Die Gruppe „Das Leben mit (m)einem psychisch erkrankten Kind“ lädt ab Jänner 2017 jeden 4. Mittwoch im Monat jeweils um 15.00 Uhr in den SH-Treff am Rechten Iselweg 5a in Lienz ein.

Text: Osttirol Journal/Mag. Elisabeth Hilgartner

Multiple Sklerose Informationstag

Multiple Sklerose Informationstag

Am Donnerstag, 09. März 2017, 14:00 Uhr  fand im BKH Lienz, Vortragssaal, 4. Stock ein Informationstag Mulitple Sklerose statt.

Die Moderation übernahm Primar Dr. Josef Großmann/Leiter der neurologischen Abteilung am BKH Lienz

Die Referenten:

Die Behandlung der Multiplen Sklerose
Dr. Peter Schnabl
Facharzt für Neurologie in der Privatklinik Maria Hilf, Klagenfurt

Multiple Sklerose und Sexualität
Primar Dr. Birgit Volgger
Leiterin der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am BKH Lienz

Kann bei Multipler Sklerose geimpft werden?
Ass.Dr. Matthias Dal-Bianco
Neurologische Abteilung am BKH Lienz

Die Rolle der Selbsthilfe
Peter Mair/Selbsthilfegruppe MS

Die Multiple Sklerose ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Nervensystems. Etwa 12.500 Österreicher sind betroffen. Die Ursache ist nach wie vor unklar. Sowohl genetische als auch Umweltfaktoren werden diskutiert. Die Krankheit entsteht jedenfalls durch eine Fehlprogrammierung in unserem Immunsystem. Körpereigene Abwehrzellen greifen im Rahmen eines so genannten Autoimmunprozesses bestimmte Strukturen des Nervensystems an. Seit kurzem ist bekannt, dass das Risiko für einen MS-Schub 2 Wochen vor und bis zu 5 Wochen nach einem Infekt um das 3-fache erhöht ist. Zudem haben verschiedene Medikamente in der MS-Therapie einen weitreichenden Einfluss auf unser Immunsystem. Immer wieder wird deshalb die Frage diskutiert, ob Impfungen eine Multiple Sklerose auslösen oder das Auftreten eines MS-Schubes begünstigen können, was zu einer großen Verunsicherung sowohl der Betroffenen als auch vieler Ärzte führt. Folgende Regeln gelten: Nach einem mit Cortison behandelt den MS-Schub sollte bis zur nächsten Impfung drei Monate zugewartet werden. Sogenannte Totimpfstoffe, wie bei Grippe, FSME, Meningokokken und Hepatitis, u.a. verwendet, können unbedenklich eingesetzt werden. Hingegen ist bei Lebendimpfstoffen, z.B. bei Masern, Mumps, Röteln, Feuchtblattern und Tuberkulose, u.a. verwendet, eine strenge Nutzen-Risikoabwägung erforderlich.

 

 

Polyneuropathie Infoveranstaltung

Polyneuropathie Infoveranstaltung

Mittwoch, 01. Februar 2017

14.00 Uhr im BKH Lienz

Vortragssaal, 4. Stock

Viele Ursachen – eine Krankheit!

Prim. Dr. Josef Großmann, Leiter der neurologischen Abteilung am BKH Lienz

So hilft die Physiotherapie

Leonie Mariacher, Physiotherapeutin am BKH Lienz

Kann Ernährung Therapie sein?

Irene Wendlinger, Diätologin am BKH Lienz

Die Rolle der Selbsthilfe

Herta Dreer – Selbsthilfegruppe Polyneuropathie
Wolfgang Rennhofer – Geschäftsstellenleiter

 

 

 

 

Osteoporose Infotag

Osteoporose Infotag

Am Donnerstag, 26. Jänner 2017, 16.00 Uhr  fand im BKH Lienz, Vortragssaal, 4. Stock ein Infonachmittag anlässlich der 10-Jahres-Feier der SH-Gruppe Osteoporose statt:

Diagnostik und Therapie der Osteoporose

Referentin: OÄ Dr. Branka Marsenic-Saciri

Leiterin der Abteilung für Physikalische Medizin und Rehabilitation am BKH Lienz

10 Jahre Osteoporose Selbsthilfegruppe Lienz

Elisabeth Feichter, Präsidentin der Osteoporose Selbsthilfe Österreich und  Leiterin der Lienzer Osteoporosegruppe

hielt eine kurze Rückschau auf die vergangenen Jahre und informiert über die Bedeutung der Selbsthilfe für Betroffene. Informationsbroschüren zum Thema Osteoporose wurden zur freien Entnahme aufgelegt. Die Osteoporose Selbsthilfegruppe Lienz hat anschließend zu einem kleinen Buffet eingeladen, welches von Schülerinnen der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Lienz arrangiert wurde.

Was ist Osteoporose?

Laut Weltgesundheitsorganisation zählt Osteoporose zu den 10 häufigsten chronischen Erkrankungen. Vor allem industrialisierte Gesellschaften sind betroffen, deren Lebenserwartung ständig ansteigt.

Sowohl durch die immer älter werdende Bevölkerung, als auch durch ungesunde Ernährungs- und Lebensstilgewohnheiten in allen Altersgruppen, wird Osteoporose zu einem der größten medizinischen Probleme der Zukunft.

Osteoporose ist keine typische Frauenkrankheit! Männer sind besonders im Alter ab 50 Jahren häufig betroffen und tragen ein hohes Risiko, einen Knochenbruch zu erleiden.

Eine Störung des Gleichgewichts zwischen der Aktivität knochenaufbauender und knochenabbauender Zellen hat vielfältige Ursachen. Es kommt zu einem Verlust von

Quantität und Qualität der Knochensubstanz und dadurch zu einem erhöhten Risiko, Knochenbrüche zu erleiden.

 

„Health 2020“ WHO – Selbsthilfe als Best-practise-Beispiel

„Health 2020“ WHO – Selbsthilfe als Best-practise-Beispiel

Im BKH Lienz fand ein Treffen mit Dr. Erio Ziglio (Direktor Europäisches Büro für Investition für Gesundheit und Entwicklung, Weltgesundheitsorganisation, Venedig), Prof. Flavio Lirussi (WHO-Berater), der Leitung des BKH Lienz, der Selbsthilfe Osttirol (Vorstandsmitgliedern, Mitarbeitern sowie einigen Gruppenleitern)  betreffend WHO „Health 2020“, statt. Die Selbsthilfe sollte in der Sudie als Best-practise-Beispiel präsentiert werden.

Der Abschlussbericht steht in Zusammenhang mit Bemühungen europäischer Länder,  ihre Politik und Programme zur Implementierung von „Health 2020“ aufeinander abzustimmen. Health 2020 wurde vom Regionalkomitee der WHO Region Europa im September 2012 übernommen. Der strategische Fokus liegt darauf, die Gesundheit für  alle zu verbessern und zielt darauf ab, Ungleichheiten durch bessere Steuerung und Planung von Gesundheit zu reduzieren. Zusätzlich zu diesen beiden strategischen Zielen wurden in Health 2020 vier Querschnittmaterien definiert, die für die erfolgreiche Implementierung kritisch sind.

Dabei handelt es sich um:

  1. Investieren in Gesundheit als lebenslanger Prozess und Stärkung/Ermächtigung der Menschen
  2. Europas gesundheitliche Hauptherausforderungen bewältigen
  3. Stärkung folgender Bereiche: Personenzentrierte Gesundheitssysteme, Leistungsvermögen der öffentlichen Gesundheitsversorgung, die Notfallbereitschaft, –überwachung und Gefahrenabwehr durch öffentliche Gesundheitssysteme
  4. Schaffung resilienter Gesellschaften und unterstützender Umfelder

Die Fallstudie Lienz wird im Bericht eines der praktischen Beispiele sein, die zeigen, wie  individuelle Resilienz wie auch die Resilienz der Gesellschaft gestärkt und die  Gesundheitsauswirkungen verbessert werden können.

Prof. Dr. Fabio Lirussi, Obfrau Daniela Meier, Dr. Erio Ziglio und VW-Leiterin Mag. Brunner Helene

Prof. Dr. Fabio Lirussi, Obfrau Selbsthilfe Osttirol Daniela Meier MBA, Dr. Erio Ziglio und VW-Leiterin Mag. Brunner Helene