Wir laden Sie ein, an unseren Veranstaltungen teilzunehmen, die darauf abzielen, Hoffnung und Zuversicht zu fördern.
Gemeinsam wollen wir das Schweigen brechen und zeigen, dass es immer einen Ausweg gibt.
Keine Todesart löst so viel Betroffenheit aus und stellt für Angehörige sowie das weite Umfeld eine so große Belastung dar wie die
Selbsttötung.
Im Jahr 2023 starben in Österreich 1.212 Personen durch Suizid, etwa dreimal so viele wie im Straßenverkehr. Im Vergleich zum Jahr 2022, in dem ein temporärer Anstieg der Suizidraten zu verzeichnen war, nahm die Suizidrate bei Frauen 2023 wieder ab, die Suizidrate bei Männern blieb im Vergleich zu 2022 stabil. 80 Prozent der Suizidtoten sind Männer. Zurück bleiben Eltern, Kinder, Partner, Freunde – fassungslos, ratlos und oft sehr allein.
Auf Hinterbliebene nach Suizid strömen die widersprüchlichsten Gefühle ein und stellen sich viele Fragen. Der Austausch kann Beistand und Hilfe in der Trauerarbeit sein. Selbsthilfe bedeutet, das Erlebte nicht verdrängen, sondern miteinander Wege zu finden mit dem Verlust des geliebten Menschen zu leben.
Ein Suizid verändert das Leben der Hinterbliebenen grundlegend. Es gibt ein “davor” und ein “danach”. Nichts ist mehr so wie es war.
Der Schmerz des Verlustes geht oft einher mit der Frage nach dem Warum, dem Verlassensein, mit Schuldgefühlen und Schuldzuweisungen; ein Chaos der Gedanken und Gefühle bricht herein. Das mühsam gelegte “Lebensmosaik” ist zerstört, die Einzelteile müssen neu gelegt werden.
Es kann nichts mehr ungeschehen gemacht werden, aber Möglichkeiten, damit weiter zu leben, finden sich leichter zusammen mit anderen. Die Selbsthilfegruppe versucht beim Tragen dieses schweren Schicksalsschlages etwas zu unterstützen.
WANDERAUSSTELLUNG:
geöffnet von Dienstag, 8. Oktober bis Freitag, 11. Oktober
Tabu heißt: über etwas wird nicht gesprochen.
Und so gewinnt das Unausgesprochene Macht über uns. Wenn wir es zur Sprache bringen können, geschieht das Gegenteil, es verliert an seiner lebensbedrohlichen Gewalt.
Die Ausstellung wurde konzipiert, um die Todesart Suizid und die Trauer danach ins öffentliche Bewusstsein zu bringen, zu informieren und zu enttabuisieren. Die Ausstellung bietet Informationen für all jene, die sich aus beruflichen oder ganz persönlichen Gründen mit dem Tabuthema Suizid auseinandersetzen. Die Ausstellung soll dazu beitragen, die Situation der Hinterbliebenen kennen zu lernen und mehr über die Möglichkeiten einer hilfreichen Unterstützung zu erfahren.
Die Inhalte der Ausstellungstexte:
Die Ausstellungstexte zur Suizidtrauer basieren auf den Aussagen von Betroffenen. Die Auswahl war schwierig und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Suizidtrauernde können Teile der eigenen Gefühle wiederfinden, für Nichtbetroffene lassen sie das tiefe Leid erahnen und zeigen konkrete Möglichkeiten von hilfreichen Reaktionen auf.