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Dienstag, 05. April 18:00 Uhr

im BKH Lienz 

Referent: Prim. Dr. Hubert Volgger

Leiter der Urologie BKH Lienz

Nach den neuesten Auswertungen der Tumorerkrankungen in Österreich durch Statistik Austria sowie das Krebsregister Tirol ist das Prostatakarzinom weiterhin der häufigste bösartige Tumor des Mannes. Das entsprach im Jahr 2012 4532 Neuerkrankungen in Österreich. Auf Tirol bezogen waren um die 500 Männer pro Jahr betroffen. An Prostatakrebs zu erkranken bedeutet jedoch nicht automatisch, dass man daran versterben wird. So nimmt das Prostatakarzinom in der Statistik der Todesursachen unter den Krebserkrankungen mit 9% erst den dritten Rang in Tirol ein. Die Krebssterblichkeit hat in Tirol im letzten Jahrzehnt um 4% pro Jahr abgenommen. Dass in Tirol statistisch die wenigsten Prostatakrebspatienten an Ihrem Tumor versterben ist eine höchst erfreuliche Nachricht, die zeigt, dass wir sowohl bei der Vorsorge als auch bei der Therapie österreichweit führend sind.

Eine regelmäßige Vorsorge der Männer ab dem 45. Lebensjahr ist jedoch Voraussetzung, dass man eine langfristig erfolgreiche Behandlung anbieten kann. Viele Männer glauben, dass es ausreichend ist, zum Urologen zu gehen, wenn man Beschwerden hat. Leider macht ein bösartiger Tumor der Prostata im Frühstadium noch keine Symptome. Diese treten erst im fortgeschrittenen Stadium auf, wenn der Tumor bereits gestreut hat oder in Nachbarorgane eingewachsen ist.

Häufig wird auch eine Prostatakrebsvorsorge durch den Urologen mit PSA Screening beim Blutspenden oder im Rahmen der Gesundenuntersuchung verwechselt. Wenngleich dem Blutwert PSA (Prostata Spezifisches Antigen) nach wie vor eine wichtige Rolle im Rahmen der Vorsorge zukommt, sind jedoch vor allem klinische Untersuchung wie auch im weiteren bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder in besonderen Indikationen eine Magnetresonanztomographie (MRT) entscheidend für das weitere Vorgehen.

Für die Diagnose „Prostatakrebs“ ist auch heute noch trotz aller neuen Untersuchungsmethoden eine Gewebeprobenentnahme notwendig. Ob diese durchgeführt werden sollte, kann Ihnen Ihr Urologe nach Vorliegen aller Befunde mitteilen. Wird trotz klarem Verdacht kein Tumor entdeckt, kommen oben genannte Zusatzuntersuchungen zum Tragen. Es gibt Prostatatumore, welche im konventionellen Ultraschall nicht oder nur schwer entdeckt werden können. Durch die Verwendung des Farbdopplerultraschall wie auch der Elastographie (elektronische Tastuntersuchung der Prostata mittels Ultraschallsonde) konnten wir unsere Untersuchungsgenauigkeit weiter verbessern. Ein weiterer Meilenstein gelang durch die Entwicklung der multiparametrischen MRT der Prostata welche viele bislang unentdeckte Tumore sichtbar machen konnte. Durch neue Technologien können nun Bilder aus der MRT mit jenen des Ultraschalls fusioniert werden, um den Tumor gezielt zu punktieren. Diese diffizile Untersuchungstechnik wird seit einigen Monaten auch in Lienz von Prim. Dr. Hubert Volgger, dem Leiter der Urologie am BKH Lienz, mit Erfolg praktiziert.

Die Diagnose Krebs bedeutet jedoch nicht, dass in allen Fällen operiert werden muss. Die Wahl der Behandlungsmethode richtet sich nach dem Ergebnis der Probenentnahme, sowie dem Alter und dem Allgemeinzustand des Patienten.

Die gute Nachricht ist, dass Prostatakrebs im Frühstadium fast immer geheilt werden kann. Hat der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose bereits Metastasen gebildet, ist es für eine Heilung leider zu spät. Jedoch kann auch in diesen Fällen durch die richtige Behandlung der Krankheitsverlauf verlangsamt oder positiv beeinflusst werden.

Vorsorgen kann jedoch jeder Mann selbst, indem er einen gesunden Lebensstil mit regelmäßigem Sport sowie einer ausgewogenen Ernährung mit viel Gemüse und wenig Fleisch führt. Somit wird eine urologische Vorsorge zu einer Partnerschaft zwischen dem Patient und seinem behandelnden Arzt.

INFOSTAND der PROSTATAKREBS Selbsthilfegruppe Osttirol

im Foyer des BKH Lienz

Am Montag den 04. April von 9:00 – 12:00 Uhr und von 14:00 – 16:00 Uhr

sowie am Dienstag den 05. April von 9:00 – 12:00 Uhr

In der Osttiroler Selbsthilfegruppe „Prostatakrebs“ eröffnen sich für betroffene Männer neue Wege, dem Umgang mit der neuen Situation eine positive Richtung zu geben, die Lebensqualität zu steigern und das Selbstvertrauen zurück zu gewinnen.

Ziel des Infostandes ist es, den Selbsthilfegedanken bekannter zu machen und dabei den Zugang zur Selbsthilfe möglichst niedrigschwellig zu gestalten.